Ruben / Rum / Rovne

 

Ausweisung und Entvölkerung des Ortes

Als im Mai 1945 der schreckliche und schwere zweite Weltkrieg zu Ende ging, zogen sich die zwei Fronten, Ost- und Westfront, quer durch den Böhmerwald. Das vielgepriesene tausendjährige Reich ist zusammengebrochen. Damals trafen sich amerikanische, englische, französische und russische Soldaten. Eingekeilt dazwischen die Deutschen . bei diesem Zusammenbruch blieb sehr viel Kriegsmaterial liegen. Der Böhmerwald war voll von diesen mörderischen Geräten.

Wir hatten den Krieg relativ gut überstanden. Von Verwüstungen blieb unsere Heimat bis dahin verschont. Aber ein großes Opfer musste der Ort RUBEN in jenem schrecklichen Krieg bringen: Thomas Biebl, aus dem Wuidlhaus Nr.5,fand bei den schweren Kämpfen an der Ostfront am 26. Februar 1944 im 21. Lebensjahr den Tod. Wie viele andere junge Männer, die draußen an der Front waren, kehrte Thomas auch nicht mehr zurück und muss in fremder Erde ruhen. Wir ahnten damals noch nicht, ob wir einst bei unserem Ableben das Glück haben würden in der Heimatscholle ruhen zu dürfen.

 

Als die vielen Soldaten mehrerer Nationen den Böhmerwald belagerten, fanden viele deutsche Gefangene den Hungertod. Die Bauern von Ruben halfen wo es nur ging. Sie gaben Brot und holten viele Pferde in ihre Ställe um den Soldaten bei der Flucht zu helfen.

Als sich aber die Siegermächte einig waren und das 1919 annektierte Böhmen 1945 wieder der Tschechoslowakei angegliedert wurde, bekamen die Tschechen alle Regierungsgewalt zurück. Im selben Jahr noch wurden junge Burschen und Mädchen deutscher Abstammung auf Lastwagen geladen und ins Innere der Tschechoslowakei gebracht. In welchen Ort sie kamen wussten die Angehörigen nicht. Viele Qualen, Misshandlungen und Ängste mussten diese Burschen und Mädchen aushalten. Diejenigen, die sich weigerten auf die Lastwagen zu gehen, kamen ins Gefängnis. Viele junge Leute flüchteten nach Österreich und Bayern. Als die jungen Leute abtransportiert waren, kamen die Haus- und Bauernleute dran. Auch alte Menschen wurden nicht verschont.

Priethal wurde im September 1945 von tschechischem Militär umstellt und die Leute auf dem Marktplatz zusammengetrieben. Danach wurden die Häuser auf Befehl ausgeplündert und das ganze Hab und Gut auf den Marktplatz geworfen. Nach dieser Aktion durfte jeder ehemalige Eigentümer von seinen Sachen 30 kg Kleider an sich nehmen und ins Haus zurücktragen. Die anderen Sachen wurden auf Lastwagen verladen und abtransportiert.

Die Häuser, egal ob kleinere oder größere Bauernhäuser, wurden von Tschechen oder Slowaken, oder in seltenen Fällen auch von deutschen Spitzeln, übernommen. Die ehemaligen Besitzer mussten als Knechte oder Mägde arbeiten oder ausziehen. Letzteres war häufig der Fall. Sie wurden zu Vertriebenen. Gehorchten sie nicht, kam überraschend ein Lastwagen und lud die ehemaligen Bewohner auf. Die Verschleppung ging ins Bergwerk oder ins Gefängnis. Wiederum flüchteten viele Böhmerwäldler nach Österreich oder Bayern. Diejenigen welche diesen Maßnahmen, meist durch die Güte des Kommissars, entgingen mussten für den tschechischen Staat arbeiten und wurden auch vom Staat bezahlt. Auch in der Landwirtschaft war es so. Das Vieh und die Erzeugnisse wurden abgeliefert, das Geld bekam der Kommissar. Am Monatsende wurde jede Person mit 600 Kronen ausbezahlt.

Aus RUBEN wurden im Oktober 1945 Ludwig Biebl, geb. 14.04.1922, Mathias Puritscher, Guwa Nr. 2, geb. 16.10.1897 und dessen Sohn Mathias, geb. 24.01.1928 abgeführt. Biebl Ludwig und der junge Mathias Puritscher kamen bald wieder zurück, während Vater Puritscher bis zur Vertreibung am 24. September 1946 im Gefängnis bleiben musste. Im Krummauer Lager konnte er seine lieben Angehörigen wieder in die Arme schließen.

Kommissar „Pan Ferdo“, so wurde er genannt, war sehr gutmütig. Er konnte seine Tätigkeit nur mit sehr viel Alkohol ausüben. Diese Ausweisungen hielten an und immer wieder hörte man, dass Leute innerhalb weniger Stunden ihr Haus verlassen mussten. Sie wurden auf Leiterwagen geladen und nach Krummau ins Lager gebracht, wo sie eine hellgrüne Karte mit dem Aufdruck:

„Transportzettel für Evakuanten“

erhielten. Wir nannten diesen Zettel: „Laufzettel“. Er war in tschechischer, englischer und deutscher Sprache beschriftet. Der Text lautete folgendermaßen:

Namen Alter Geschlecht Nationalität Wohnort Beruf wünscht gehen nach?
Gubo 18 Männlich German Ruben fark-worker Bavaria

So war die Vorderseite beschriftet. Auf der Rückseite enthielt der Zettel den Stempel des Kommissars

Bild Transportzettel für Evakuanten


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In dieser Reihenfolge wurde der Ort RUBEN 1946 entvölkert:

Zuerst mussten die Weberleute Nr.12, Vater Mathias mit Mutter Theresia Trnka und die Töchter
und Mutter Woidy mit Tochter Anna und Sohn Franz weggebracht.

Johann Eppinger und Mutter Anna vom Schinkahäusl mussten am 27. Juni 1946 den Ort Ruben verlassen.

Im August musste Familie Feirer, insgesamt 7 Personen (Vater und Mutter Feirer, die beiden Töchter Maria und Paula, sowie die drei Söhne Ferdinand, Johann und Otto), das Dorf verlassen.

Die Waldmannleute, Josef Neubauer und Maria geb. Tuscher aus Pramles, lebten damals in schwierigen Eheverhältnissen. Josef, der keinen festen Wohnsitz liebte und Ruben des öfteren verließ, war auch bei der Ausweisung nicht anwesend. Das Waldmannhaus war das erste Haus, das 1946 leer stand.

Am 24. September 1946 mussten Guwa Nr. 2 und 3, Handlosen Nr. 4 und Wuidl Nr. 5 den Ort, den sie Heimat nannten verlassen. Beim Guwa (Puritscher) waren es sechs Personen: Großmutter Anna, Vater Mathias, Mutter Anna und die Söhne Mathias, Hans und Franz.

Die Handlosen waren neun Personen: Vater Josef Koch mit Gattin Maria, die Töchter Anna, Maria und Katharina, und die Söhne Josef, Franz, Alois und Adolf.

Aus dem Wuidlhaus Nr. 5 mussten acht Personen ausziehen: Vater und Mutter Biebl mit den Töchtern Theresia und Maria und den Söhnen Ludwig, Hans, Franz und Josef. Die Großmutter Biebl ging schon früher 1946 mit ihrem Sohn, dem Valentinwirt aus Ebenau bei Ottau, nach Krummau.

Tuschla Nr. 1 mussten mit Binder Nr.9 am 24. Oktober 1946, als letzte Familie, den Ort Ruben verlassen.: Die Großeltern vom Ausgedingehaus Nr. 11 Johann Slapschy, sowie Vater Mathias Gubo und Mutter Maria mit Tochter Maria und Söhnen Mathias und Hans. Beim Binder waren es die Eheleute Franz und Rosa Kern.

Von diesem Tag an war der Ort RUBEN menschenleer.

Voll Bitterkeit und Traurigkeit waren die Herzen , als die Böhmerwälder schmerzerfüllt ihre stolzen Bauernhöfe zurücklassen mussten. Häuser von hundertjähriger Standhaftigkeit mit allem lebenden und toten Inventar. Alles Vieh, alle Geräte blieben an einem solchen bitteren Tag zurück. So mancher dachte beim Abtransport: „ Bald komme ich wieder nach Hause“, und konnte diese Ungerechtigkeit nicht begreifen.

Die damaligen Bürger verbargen manch kostbares Stück im Boden, so manchen Schatz im Wald. Viele Goldstücke aus alter Zeit blieben in ihrem ewigen Versteck. Sie weinten und reckten die Hände zum Himmel beim letzten Blick ins stille Dorf. Auf der kleinen Anhöhe vor dem Wuidla Kreuz am Weg nach Lobiesching machten sie Halt, durften aber nicht mehr zurück. Aus Lobiesching stießen ebenfalls die letzten dieses Ortes dazu. So wurde eine Ortschaft nach der anderen geräumt.

In Ottau mussten wir die Hausschlüssel abgeben. Wir gaben andere Schlüssel ab, da wir es noch immer nicht fassen konnten. Alle wollten zurück ins Elternhaus. Wir mussten uns in Ottau auf die Leiterwagen zu unseren Habseligkeiten setzen, mit denen wir ins Lager nach Krummau gebracht wurden.

Dank des gutmütigen Kommissars Pan Ferdo, der diese Vertreibung nicht mit gutem Herzen verfolgte, konnten wir mehr an Bekleidung mitnehmen als andere Dörfler des Kreises Krummau. Im Lager Krummau wurden wir von den Tschechen kontrolliert, und so manchem wurden sehr viele Sachen weggenommen.

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Nach acht Tagen Lagerleben wurden wir in Viehwagen der Eisenbahn verladen, ca. 40 Personen mit Sack und Pack pro Wagen, und über Pilsen und Furth im Wald nach Bayern transportiert.

Viele Tschechen waren trotz der Kriegswirren 1938-1946 schnell wieder wohlhabend. Sie übernahmen den Besitz deutscher Staatsbürger. Es gab alles zu kaufen, was der Mensch benötigte. Auch wir konnten es kaufen. Dieser Wohlstand verwöhnte uns und wir hinterließen leichtsinnig so manches notwendige brauchbare Stück.

Als wir in Bayern ankamen, waren wir in einem zerbombten Land, wo Elend, Hunger und Not herrschten.

Von Bayern aus wurden wir Dörfler in ganz Deutschland zerstreut.

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Tuschlahaus der Fam. Gubo nach der Sprengung 1966. Vorne im Bild: Johann Puritscher

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Tuschlahaus


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Die Familie Gubo (Hausname Tuschl, Ruben Nr. 1) wurde zusammen mit den Großeltern Slabschy nach Deutschland gebracht. Nach längeren Aufenthalten in Turnhallen und ähnlichen Behelfsunterkünften konnten sie sich in Weislenburg ein Bauernhaus pachten. Später errichteten sie sich mit vereinten Kräften in Verrenberg ein Stockhaus und zogen dort am 1. März 1962 ein. Den Einzug konnte Vater Mathias Gubo nicht mehr erleben. Er verunglückte bei einem Verkehrsunfall am 24. Dezember 1961 tödlich. Es wohnten nur noch die Großeltern Slabschy und Mutter Maria Gubo, sowie Sohn Hans und Tochter Maria im neuen Haus. Der älteste Sohn Mathias hatte sich bereits am 7. April 1956 mit Schalotte Slabon aus Schlesien verehelicht. Sie übernahmen 1963 das kath. Kirchenzentrum in Öhringen und bauten sich 1968 neben der  Kirche ein Haus. Sohn Hans heiratet im Jahre 1963 Maria Rotbauer, eine Böhmerwälderin. Sie leben zusammen mit der Mutter in Verrenberg. Die Tochter Maria verehelichte sich am 26. Oktober 1974 mit Herrn Josef Wagner(Klezenbauersohn), aus Kersbaum im Böhmerwald. . Sie wohnen nun in Roth bei Nürnberg.


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Die Familie Puritscher (Hausname Guwa, Ruben Nr. 2) wurde vom Hiasei von Haag nach Krummau ins Lager gebracht. Vater Puritscher war zu diesem Zeitpunkt immer noch von seiner Familie getrennt und in Budweis im Lager interniert. Familie Puritscher wurde beim Abtransport auch von ihren Nachbarn, den Familien Koch und Biebl, getrennt. Im Zug befanden sie sich, wie alle Internierten in den letzten Waggons. In Nürnberg wurde der aus 40 Wagen bestehende Zug geteilt. Der vordere Teil des Zuges fuhr nach Schwabach, der hintere nach Forchheim/Obfr. Im Waisenhaus, Forchheim wurde die Familie untergebracht. Am 02.11.1946 wurde Hans Puritscher von Johann Beck aus Dormitz abgeholt und arbeitete dann als Knecht in dessen Landwirtschaft. Mathias Puritscher kam von Forchheim nach Schellenberg zum Bendalla als Knecht. Die Eltern Puritscher mit Großmutter und Sohn Franz kamen nach Lohnerstadt bei Höchstadt. Später übersiedelten sie nach Dormitz Nr. 19 und arbeiteten dort in der Landwirtschaft. Nach ein paar Jahren verließ Vater Puritscher diesen Arbeitsplatz und verdiente sein Geld als Forstarbeiter. Die Großmutter zog zu ihrer Tochter Maria Koch nach Hitzhofen, wo sie ihren Lebensabend verbrachte. In Dormitz bei der Familie Lenert fand sich die gesamte Familie Puritscher  im Jahre 1949 wieder zusammen.

Der ältere Sohn Mathias Puritscher verehelichte sich im Sommer 1951 mit Magdalene Hamerant aus Gräfenberg und baute sich dort im Loitpoldweg  ein Haus. Sohn Franz heiratete im Sommer des Jahres 1952 Eveline Panwitz, geboren in Breslau. Die Eltern Puritscher mit Sohn Hans errichteten mit vereinten Kräften in Weiher bei Erlangen ein Einfamilienhaus und zogen dort im August 1958 ein. Sohn Hans verehelichte sich mit Katharina Körber aus Effeltrich am 28. August 1958.

Im Jahre 1968 kauften Anna und Mathias Puritscher das Glosnschneiderhaus in Dormitz, in dem sie dann ihren Lebensabend verbrachten. Am 25.September 1970 verstarb Mathias Puritscher im 73. Lebensjahr. Seine Frau Anna folgte ihm am 15.10.1989 im Alter von 93 Jahren.


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Familie Koch kam von Krummau nach Eichstätt / Bayern in die alte Turnhalle. Von dort wurden sie am 17.10.1946 zum Wastlwirt, Gasthof Bauer, nach Hitzhofen gebracht. Familie Koch bestand aus neun Personen. Anna, Maria, Kathi und Franz arbeiteten in der Landwirtschaft bei verschiedenen Bauern. Alois und Adolf gingen noch zur Schule.

Anna heiratete am 21.10.1947 Hans Puritscher, der aus Neusiedl bei Gojau (Kreis Krummau) stammte. Sie bauten im Norden Hitzhofens ein Haus und zogen 1951 dort ein.

Vater, Mutter und der älteste Sohn Josef bauten sich 1953 neben Anna ein Haus. Josef heiratete am 18.11.1956  Johanna Kindermann aus Böhmisch Heidl bei Oberplan.

Maria Koch heiratete am 14.02.1952 Franz Heinzl, geb. in Winterberg. Sie wohnten einige Zeit in Hitzhofen und fanden später in Ingolstadt eine Wohnung.

Katharina Koch verehelichte sich am 21.11.1952 mit Herrn Sebastian Sandner. Sie kauften sich das alte Burghiaslhaus, welches sie im jahre 1959 neu aufbauten. Im Volksmund heißt es unter anderem beim Moser.

Sohn Franz Koch heiratete am 26.05.1959 ins Moserhaus eine Maria Sandner.

Alois Koch heiratete am 24.08.1956 Maria Wagner und zog nach Eitensheim ins Waldler-schusterhaus.

Der jüngste Sohn Adolf ist noch ledig und wohnt bei seinen Eltern in Hitzhofen.


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Die Familie Biebl fand ihren festen Wohnsitz in Eitensheim bei Ingolstadt. Im Jahre 1952 baute Vater Josef Biebl mit Sohn Ludwig dort ein Haus. Am 24. August sind sie in das neue Haus  eingezogen. Im Juni 1964 verstarb Ludwig Biebl an einer Nierenkrankheit. Er hinterließ seine Gattin mit sechs Kindern.

Tochter Resl Biebl verheiratete sich mit Herrn Jungwirth. Sie kauften sich in Plattling ein Haus, bauten es um und zogen im September 1960 dort ein.

Sohn Hans Biebl und Gattin Hedwig zogen 1960 nach Friedrichshofen und später nach Gerolfing.

Sohn Franz Biebl siedelte sich mit seiner Gattin Resi 1959 in Großmehring an.

Tochter Maria Biebl verehelichte sich am 29.01.1955 mit Hans Ettinger aus Friedrichshofen. Sie übernahm mit ihrem Gatten die 7 ha. große Landwirtschaft und betrieb eine Schweinezucht.

Sohn Josef Biebl und Frau Hilde bauten im Jahre 1962 in Unterbrunnenreuth.


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Nach langem Hin- und Herziehen in der Bundesrepublik konnte sich die Familie Feirer mit ihren 5 Kindern am 18. Dezember 1957 in Dentlein am Forst ansiedeln. Sie kauften sich dort ein altes Haus mit Garten. 1968 bauten sie neu.

Sohn Ferdinand Feirer verehelichte sich am 31. Oktober mit Dora Reiß aus Wieseth und Baute dort

Tochter Maria heiratete am 9.07.1961 Herrn Haas aus Melm. Sie zogen im Sommer 1965 in ihr neugebautes Haus in Berkheim am Bergle ein.

Sohn Johann heiratete am 20.07.1963 Lieselotte Rieß aus Schweig bei Nürnberg und wohnt jetzt dort.

Tochter Paula verehelichte sich am 12.07.1964 mit Kurt Kränzle aus Senden, wo sie 1970 in ihr neues Haus einzogen.

Sohn Otto heiratete am 5.11.1966 Hannelore Bürgler und blieb bei seinen Eltern in Dentlein am Forst.


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Familie Eppinger, Altschinka von Ruben Nr. 6, wurden von Mathias Puritscher am 27. Juni 1946 von Ruben nach Krummau ins Lager gebracht. Nach drei Tagen ging es weiter über Pilsen nach Landau an der Isar, wo sie mit anderen Leidensgenossen im Saal eines Gasthauses untergebracht wurden. Schließlich fanden sie beim Mittemeier in Mettenhausen eine vorübergehende Bleibe.

Nach mehreren Monaten konnten sie endlich nach Heroldsberg in eine eigene Wohnung ziehen.

Am 24.Februar 1947 verehelichte sich Hans Eppinger mit Maria Peschko aus Weichslin bei Krummau. Sie zogen am 17.August 1957 in ihr neugebautes Haus, ebenfalls in Heroldsberg, ein.

Ausweisung-Eppinger

      Mutter Anna Eppinger mit Enkelsohn Erich, links Maria Eppinger, rechts Hans Eppinger

 


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Familie Kern kam vom Krummauer Lager nach Mistelholz. Franz Kern arbeitete als Lagerarbeiter, seine Gattin Rosa in der Landwirtschaft. Herr Kern starb am 17.2.1957 im 58. Lebensjahr und wurde am Krummauer Friedhof beigesetzt.

Rosa Kern konnte nach langem Bemühen um eine Ausreise-Erlaubnis am 21.5.1959 zu ihrer Schwester, der früheren Kreuzbäurin von Stömnitz, nach Westdeutschland ziehen. Die Kreuzbauern ,so der Hausname im Böhmerwald, wohnten außerhalb von Stömnitz, in der Wegstrecke zwischen Ruben und Stömnitz.

Frau Kern starb am 24.Juni 1974 im Alter von 75 Jahren.

Ausweisung-Binder

Binder Haus Nr. 9 der Familie Kern, im Hintergrund Bauernhaus der Familie Amort (ein Viereckhof) mit Nr. 10 und Nr.16. 


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Familie Amort wurde am 12. August von Ruben weggebracht. Sie kamen vorerst nach Verrenberg, Kreis Öhringen.

Am 19.Juli 1950 verunglückte der einzige Sohn Josef in Stuttgart und erlag einige Tage später seinen Verletzungen..

Die älteste Tochter verehelichte sich am 23.Januar 1956 mit Herrn Rupert Neubauer aus Sedlitz (Böhmerwald). Sie siedelten sich in Walkersbach an. 1958 zog Familie Amort ebenfalls nach Walkersbach.

Die jüngere Tochter Franzi heiratete am 28. Mai 1968 Dieter Neumeister aus Obersulm-Willsbach und lebt dort.


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Am 4. Juni 1946 mussten Theresia und Franz Trnka, zusammen mit den Töchtern Franzi und Rosa, den Ort Ruben verlassen. Die älteste Tochter Anna war schon im Jahre 1945 nach Budweis ( Tschechoslowakei) verschleppt worden. Sie musste beim Bauern Iran in Vierhöf bei Budweis in der Landwirtschaft helfen. Zu Pfingsten 1946 floh sie von dort, um einer weiteren Verschleppung zu entrinnen und um ihre Familie bei der Ausweisung nicht zu verlieren.

Familie Trnka kam in die Gemeinde Wolfeck bei Massing, wo sie sich später ein Haus bauten.

Vater Trnka starb am 7. April 1952 im Alter von 71 Jahren.

 

Ausweisung-trnka

Theresia und Matthias Trnka mit Anna, Rosa, Franzi



Familie Woidy wurde, zusammen mit Familie Trnka, am 4. Juni 1946 von Ruben weggebracht. Sie waren die ersten Familien die von Ruben in das Lager Krummau gebracht worden waren, und damit auch die ersten, die vor einer scheinbar aussichtslosen Lage standen, denn sie wussten ja nicht wohin sie gebracht werden würden.

Von Krummau kamen sie dann auf Umwegen nach Burghausen, und siedelten sich später in Öd an. Vater Woidy starb kurz vor seiner Pensionierung am 23. September 1971 bei einem Autounfall.



Am 17. Juni 1946 mußte Familie Tuscher aus Pramles ihr Haus verlassen und mit ihnen ging ihre Tochter Maria Neubauer aus Ruben, die sich zu diesem Zeitpunkt mit ihrer Tochter Maria bei ihren Eltern aufhielt, ins Lager Krummau. Von dort kamen sie nach Unterhöft bei Eggenfelden. Maria Neubauer kam mit ihrer Tochter später nach Eschenau.



Als der Ort RUBEN schließlich menschenleer war, kamen Tschechen und holten die Tiere aus den Ställen. Manche Tiere fürchtete sich und flüchtete in die Wälder wo sie verwilderten.

Die jahrhundertealten Häuser, mit einer Fundamentstärke von 60 – 70 cm, wurden gesprengt.Der Boden wurde geebnet. Heute kann man nur noch anhand der Lage der Hügel erkennen, dass hier der Ort RUBEN einst war.

Am früheren Dorfplatz stand noch lange eine stattliche Linde. Sie breitete schützend ihre Äste über die Martern, den Bildstock der dieser Zerstörungswut entgangen ist. Diese Martern, wo einst gläubige Dorfbewohner um den Segen Gottes für die Felder und eine gute Ernte beteten, sie möge erhalten bleiben als Wahrzeichen der Ortschaft Ruben!

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